Einlenken der UNESCO ist die richtige Entscheidung!

Kommunales

Staatsminister und Landtagsabgeordneter Roger Lewentz spricht zu den SPD-Delegierten

Auf der diesjährigen, ordentlichen Delegiertenkonferenz des SPD-Gemeindeverbands Loreley in Kestert standen vor allem aktuelle Sachfragen in der Politik der Verbandsgemeinde sowie die Konferenz der UNESCO in Kambodscha im Fokus der Diskussion.

„Die Zusammenarbeit mit der Fraktion ist für den Gemeindeverband sehr wichtig. Man profitiert und ergänzt sich bei politischen Forderungen. Zudem fördert ein gemeinsamer Meinungsaustausch die Entscheidungsfähigkeit der Fraktion im VG-Rat“, unterstrich Alexander Klein, Sprecher des SPD-Gemeindeverbands und Mitglied des Verbandsgemeinderats, die Wichtigkeit des Austausches. Mike Weiland, Fraktionssprecher im Verbandsgemeinderat, gab deshalb den Delegierten einen kurzen Überblick über die aktuellen und anstehenden Themen und Anliegen in der Verbandsgemeinde und verwies auf die derzeitige Diskussion im VG-Rat. „Besonders bei der bevorstehenden Sanierung des Verwaltungsgebäudes in St. Goarshausen hätte ich mir ein besseres und faireres Miteinander von denjenigen gewünscht, die dies seit Wochen fordern. Ich bin mir allerdings auch sicher, dass die Fraktionen in Zukunft wieder konstruktiver zusammen arbeiten werden“, so Mike Weiland.

Das Gutachten und die daraus verbundenen Empfehlungen des Denkmalrats ICOMOS für die UNESCO bezüglich des Welterbes Oberes Mittelrheintal stießen zunächst auf breite Kritik in der Bevölkerung und auch im SPD-Gemeindeverband. Die ICOMOS befand die Seilbahn in Koblenz und die Sommerrodelbahn als „nicht-welterbeverträglich“. Die UNESCO entschied jetzt auf ihrer Konferenz in Kambodscha, dass die Koblenzer Seilbahn bis 2026 in Betrieb bleiben darf und es nur empfohlen wird, die Sommerrodelbahn zurück zu bauen. Dies bedeutet aber gerade nicht, dass man die Region zwingt, auf die Rodelbahn zu verzichten. In zwei Jahren wolle man den Fall nochmals prüfen. „Staatssekretär Walter Schumacher und Landrat Bertram Fleck haben in Kambodscha sehr gute Arbeit geleistet und die Interessen unserer Region hervorragend vertreten“, befand Roger Lewentz, der auf der Delegiertenkonferenz von den Verhandlungen und Resultaten berichtete. Da im Herbst sowieso zusätzliche Bepflanzungsmaßnahmen an dem Gelände geplant sind, dürfte dann von einem Einschnitt in die Landschaft relativ wenig zu sehen sein. „Die beiden Jahre bis zur Überprüfung der Rodelbahn-Entscheidung sind nun unsere Chance, die UNESCO von der Welterbeverträglichkeit der Bahn zu überzeugen. Dafür kann uns die Unterstützung der Koblenzer für die Seilbahn nur ein Vorbild sein“, so SPD-Sprecher Thorsten Lachmann. Der SPD-Gemeindeverband unterstützt deshalb auch die Initiative von Bürgern aus der Region, sich für den Erhalt der Rodelbahn zu engagieren und ruft auf, sich an der Demo am 29. Juni auf der Loreley zu beteiligen. Fest steht aber auch, was den Sozialdemokraten besonders wichtig ist: das Mittelrheintal bleibt UNESCO Welterbe und die weitere Entwicklung der Region kann mit Maß und Ziel fortgeführt werden.

Dem Entwicklungsprojekt auf der Loreley wurde zudem keinen grundsätzlichen Riegel vorgeschoben. „Die Aussagen der UNESCO zu diesem Projekt spielen den Beteiligten vor Ort eigentlich in die Hand. Ebenso wie die UNESCO lehnen die örtlichen Institutionen und Entscheidungsträger ein hochklassifiziertes Hotel direkt an der Hangkante ab. Solch eine Herberge würde nicht in unsere Region passen!“, ist sich Dieter Roß, ebenfalls Sprecher der SPD-Loreley, sicher.