Für Erhalt der Sommerrodelbahn kämpfen

Kommunales

Im Oberen Mittelrheintal wird zur Zeit aufgrund der aktuellen Äußerungen des Denkmalrates ICOMOS viel diskutiert, ob die Koblenzer Seilbahn und die Sommerrodelbahn auf der Loreley unvereinbar mit dem Welterbestatus seien und auf den nicht verzichtet werden könne. Die SPD Loreley hat dazu eine klare Haltung: Beides passt hervorragend zusammen!

"Ohne Zweifel hat unsere Region in den letzten Jahren enorm vom Welterbetitel profitiert", ist sich Thorsten Lachmann, Sprecher der SPD Loreley, sicher. "Aus Mitteln der Bundesregierung zur Förderung deutscher Welterbestätten flossen bisher mehr als 21 Mio. € in das Mittelrheintal, davon über 600.000 € in das Blüchermuseum in meiner Heimatstadt, und über 800.000 € in Marksburg und Philipsburg in Braubach", so Lachmann weiter. Das Land Rheinland-Pfalz hat seit der Anerkennung des Tales als Welterbe über 400 Mio. € Fördergelder in das Tal fließen lassen. Und es wird fleißig weiter investiert. "So wird vom Welterbe Zweckverband Oberes Mittelrheintal beispielsweise im Laufe des Jahres ein weiterer sogenannter "R(h)einblick" rheinaufwärts von Kestert an der Pulsbach errichtet", weiß Joachim Hewel aus der letzten Sitzung des Kesterter Gemeinderates zu berichten.

 

Diese Fördergelder sind auch künftig wichtig für die Weiterentwicklung der Region und es bedarf nach Ansicht der SPD noch gut eines weiteren Jahrzehnts der Förderungen bis sich das Ortsbild von so mancher Kommune nachhaltig verbessert hat. In der aktuellen Situation sieht die SPD absolut keinen Widerspruch zwischen Welterbe und Sommerrodelbahn oder Seilbahn. „Das sind positive Entwicklungen, die es nicht aufzuhalten gilt“, so die SPD Loreley. Auf breite Zustimmung stoßen Anmerkungen von Dieter Roß, man könne stolz auf den Welterbetitel sein, was durchaus mit der Verpflichtung verbunden sei, sorgsam mit diesem Erbe umzugehen. Weiterentwicklungsschritte sollten wie bisher mit der UNESCO abgestimmt werden. "Wohlgemerkt ‚abgestimmt mit‘, nicht ‚bestimmt von‘ der UNESCO", gibt Alexander Klein zu bedenken. Keinesfalls dürfe man sich von der UNESCO widerspruchslos absolut unverständliche und noch nicht einmal begründete Entscheidungen, wie die Empfehlung von ICOMOS, zum Rückbau der Sommerrodelbahn aufdiktieren lassen. Da müsse man wirklich überlegen, ob nicht in letzter Konsequenz wirklich ein Verzicht auf den Welterbetitel in Betracht gezogen werden müsse, auch wenn dann sicherlich weniger Fördergelder fließen würden. Es geht der SPD auch um Arbeitsplätze, die in der Region wahrlich nicht reich gesät sind, aber deren positive Entwicklung teilweise durch Hemmnisse der UNESCO beeinträchtig werden.

Ebenso sind durch die Sommerrodelbahn durch die räumliche Nähe auch positive Auswirkungen auf die Besucherzahlen des Loreley-Besucherzentrum und für die Loreley im Allgemeinen zu erwarten, was schließlich auch im Sinne der UNESCO sein sollte. Für die Menschen in der Region ist die Einschätzung von ICOMOS absolut nicht nachvollziehbar und daher sollte man sie auch nicht einfach hinnehmen. „Im Welterbetal gibt es weitaus größere Sünden, von denen kein Mensch spricht“, umreißt auch der Sprecher der SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Mike Weiland die Situation. Er erinnert hier an den Bahnlärm oder etwa den großen Steinbruch bei Niederheimbach – beides Faktoren, die Besucher des Welterbes viel mehr stören sollten, als beispielsweise Besuchermagnete wie die Rodel- oder die Seilbahn. Hierzu zählen aus der jüngsten Vergangenheit unter anderem auch die großflächigen Hangsicherungsarbeiten der Deutschen Bahn, die offenbar keinerlei Beachtung durch die UNESCO oder ICOMOS erfahren. Mike Weiland hat sich bezüglich des Erhalts der Sommerrodelbahn auch an den Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Hendrik Hering gewandt, um dort für Unterstützung zu werben.

 

Wirklich gewinnbringende und positive Entwicklungen im Tal dürfen nach Ansicht der SPD nicht von ‚oben herab‘ konterkariert werden, sondern müssen breite Unterstützung erfahren. Hoffnung setzt die SPD daher auf Kulturstaatssekretär Walter Schumacher (SPD) und den Zweckverbandsvorsitzenden Landrat Bertram Fleck (CDU), die jetzt persönlich zum UNESCO-Komitee nach Kambodscha reisen, um die Argumente sowohl für die Sommerrodelbahn als auch die Seilbahn zu unterstreichen. Die SPD begrüßt auch ausdrücklich private Initiativen, die derzeit für den 29. Juni 2013 eine Demonstration zum Erhalt der Sommerrodelbahn auf der Loreley vorbereiten. Diese gelte es zu unterstützen.