SPD am Mittelrhein legt 10 Punkte für Masterplan vor

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Das Welterbetal entwickelt sich! Hier zu sehen am Klettersteig in Nochern.

Das Welterbegebiet von Bingen/Rüdesheim bis Koblenz entwickelt sich! In der derzeit laufenden Diskussion um den Masterplan für das Welterbe Oberes Mittelrheintal hat die SPD ein 10-Punkte Papier erarbeitet und darin ihre Visionen für das Rheintal niedergeschrieben. "Das Welterbegebiet ist kein Freilichtmuseum, sondern es muss eine pulsierende und moderne Kulturlandschaft sein", sagte SPD-Bürgermeisterkandidat Carsten Göller bei der Vorstellung des Papiers. Die SPD in den Verbandsgemeinden Braubach und Loreley hat im Rahmen der seit über 10 Jahren durchgeführten SPD-Mittelrheinkonferenz daran mitgewirkt, das Welterbegebiet attraktiv zu gestalten. "Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen", erklärte SPD-Fraktionssprecher Mike Weiland.

Die 10 Punkte für den Masterplan:

1. Bahnlärm: In den Augen der SPD ist der Bau einer alternativen Trasse ohne Alternative. Neben dem Lärmaspekt sprechen in den Augen der SPDler auch wirtschaftliche Interessen für die neue Schienenstrecke. Daneben soll es aber auch möglichst kurzfristig Verbesserungen beim Lärmschutz vor Ort geben. Hierzu muss unter anderem die Forderung nach einem Nachtfahrverbot für laute Güterzüge im Rheintal gehören. Modernes Zugmaterial und passive Schutzmaßnahmen sollen die Zeit bis zur neuen Trasse zudem erträglich machen.

2. Mittelrheinbrücke: Die SPD in der Region ist nach wie vor geschlossen für den Bau der Mittelrheinbrücke. Aus diesem Grund haben Mike Weiland und Carsten Göller für die SPD Braubach-Loreley die Mitgliedschaft im Verein "Pro Brücke" erklärt. Die begonnenen Planungen mit Bürgerbeteiligung sollen wie angekündigt fortgesetzt werden und innerhalb der Landes-SPD wird man die Brücke im nächsten Landtagswahlprogramm erneut einfordern.

3. Tourismus: Die Sozialdemokraten wollen den Qualitätstourismus in der Region vorantreiben. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass sich durch öffentliche und private Impulse eine gesamte Region weiterentwickelt hat. Dieser Weg soll konsequent fortgesetzt werden und das Welterbegebiet soll sich weltweit als Magnet für Gäste etablieren.

4. Die Loreley als globale Marke: Die Loreley ist das Aushängeschild für das Welterbetal. Daher müssen das Plateau und der Fuß des Felsens so attraktiv gestaltet werden, dass sich die Loreley als globale Marke präsentiert. Was die derzeitigen Pläne für das Plateau angeht, so sollen die Fäden für die Planung und Umsetzung von Maßnahmen bei der neuen Verbandsgemeinde Braubach-Loreley zusammenfließen. Alle Maßnahmen sollen unter dem Aspekt des Qualitätstourismus gesehen werden.

5. Jobs in der Region: Mit der unmittelbaren Nähe zum Rhein-Main-Gebiet und zur Region um Koblenz sieht die SPD das Rheintal als Standort für Unternehmen im Handwerk und Dienstleistungsbereich, die beide Ballungsräume bedienen wollen. Die bestehenden Betriebe sollen so gut wie möglich unterstützt werden und darüber hinaus soll der Weg für Neuansiedlungen geebnet werden. "Leben und arbeiten im Welterbe" soll das Motto dafür lauten.

6. Weinkultur genießen: Für den Fortbestand des Weinbaus im Rheintal will die SPD ein "Zukunftsprogramm Weinbau". Die zuständigen Ministerien in Hessen und Rheinland-Pfalz sollen diese Initiative unterstützen und dadurch mithelfen, dass der Weinbau in der Region nicht ausstirbt. Selbstverständlich ist auch, dass der Wein aus der Region als Werbebotschafter in der ganzen Welt auf das Tal aufmerksam machen muss.

7. Kommunale Entwicklung: Mit der Stadtsanierung und der Dorferneuerung ist es in den vergangenen Jahren gelungen, Bausubstanz zu erhalten und zu modernisieren. Für die kommenden Jahre müssen wegen des demografischen Wandels in diesem Bereich besondere Anstrengungen unternommen werden. Die örtliche Infrastruktur muss den neuen Herausforderungen angepasst werden. Öffentliche Investitionen sollen gezielt eingesetzt werden, damit sich private Folgeinvestitionen anschließen. Zur guten Infrastruktur zählt auch ein attraktiver Öffentlicher Personennahverkehr. Ein Welterbeticket für die Bahnlinien links und rechts des Rheins sowie Bürgerbusse und Anruf-Sammel-Taxen sollen Mobilität garantieren.

8. Neue Energien: Ein Welterbegebiet ist in den Augen der SPD eine lebendige und wirtschaftlich attraktive Region. Daher spricht man sich auch dafür aus, erneuerbare Energien im Welterbe zu gewinnen. Solarenergie, Windkraft und Energie aus Biomasse bieten die Möglichkeit lokale Wirtschaftskreisläufe anzustoßen, um damit Arbeitsplätze zu schaffen und Einnahmen zu generieren.

9. Pflege und Gesundheit: Da das Welterbetal nicht nur eine Urlaubsregion ist, müssen auch die Belange der Menschen, die hier leben berücksichtigt werden. In Teilen der Region sind schon heute mehr als 25 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter. Daher soll es nach den Vorstellungen der SPD wohnortnahe Ärzte und Pflegeeinrichtungen geben. Wichtig ist dabei aber, dass die Menschen so lange wie nur möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können.

10. Moderne Verwaltungs- und Tourismusstruktur: Auch in Zukunft soll es eine effiziente und bürgernahe Verwaltung geben. Genauso so sollen die örtlichen Touristinformationen langfristig erhalten bleiben, um den Gästen schnell und unkompliziert weiterhelfen zu können. Dahinter müsse aber ein schlagkräftiger Tourismusverband stehen, der das gesamte Welterbegebiet als eine große und vielfältige Einheit vermarktet.