Planungen zum Bau der Mittelrheinbrücke nun voranbringen

Kommunales

Bei einem Ortstermin am geplanten Brückenstandort in Wellmich haben

Staatsminister Roger Lewentz und Staatsekretär Günter Kern nun auf

Einladung der beiden SPD-Kreisvorsitzenden Mike Weiland (Rhein-Lahn) und

Michael Maurer (Rhein-Hunsrück) die weitere Vorgehensweise für die

Fortführung der Planung zum Bau der Mittelrheinbrücke vorgestellt.

Zunächst ging Roger Lewentz noch einmal auf den bereits erreichten Status

Quo ein, der exakt so im neuen Koalitionsvertrag der Ampel-Landesregierung

festgeschrieben ist: „Wir haben uns mit SPD, FDP und Bündnis 90/Die

Grünen verbindlich auf den Standort Wellmich/St. Goar-Fellen festgelegt

und werden die Planung für eine im Tal gelegene Brückenverbindung über

den Rhein wieder aufgreifen." Für ihn habe während der

Koalitionsverhandlungen dieser Standort ohne jegliche Alternative bei allen

diskutierten Brücken unzweifelhaft auf Platz 1 gestanden, plauderte Roger

Lewentz bei dieser Gelegenheit aus dem Nähkästchen. Weiterhin werde die

Verbindung eine kommunale Brücke werden, die die beiden Landkreise bauen

werden. Ein solches Projekt wird für die Landkreise finanzierbar, so

Kreisbeigeordneter Dietmar Tuldi und Landrat Frank Puchtler, wenn das Land

hohe Förderquoten in Aussicht stelle. Außerdem habe die UNESCO-Kommission

bereits im Jahr 2010 für die erste vorliegende Animation für eine

welterbeverträgliche Brücke signalisiert, dass eine solche im Rheintal

machbar ist, so Roger Lewentz weiter. Danach ging der Minister auf die

bislang prognostizierten Kosten ein, bei deren Schätzung das Land auf

vergleichbare Brückenbauwerke in Rheinland-Pfalz zurückgreifen kann, die

in den jüngsten Jahren fertig gestellt worden sind. Der Rhein ist am

festgelegten Standort 300 Meter breit. Es ist bislang eine Brückenlänge

von 475 Metern und eine zweispurige Fahrbahn mit Rad- & Gehweg vorgesehen.

Hinzu kommen die beiden Auffahrten an den Ufern. Die Kostenschätzung

beläuft sich für die Brücke inklusive der Rampen auf etwa 40 Mio. Euro.

All das sei bereits das Resultat umfangreicher Vorüberlegungen die in

Zeiten der SPD-Landesregierung bis 2011 erarbeitet worden seien, betont

Roger Lewentz und ergänzt: "Das ist eine absolut gute Grundlage, das

Projekt in den kommenden 5 Jahren in Richtung Baureife voranzubringen."

 

MASTERPLAN ANPACKEN

 

Roger Lewentz, der in seiner Eigenschaft als Minister ab sofort auch für

die Landesplanung zuständig ist, will zudem den Masterplan in Sachen

Rheinquerung neu anpacken. Hier hatte sich zuletzt auch die UNESCO

geäußert und um eine Aussage zur Mittelrheinbrücke gebeten. Parallel

dazu müsse die Finanzierung auf solide Füße gestellt werden und eine

enge Abstimmung der Kreise mit dem Land zu planungs- und

haushaltsrechtlichen Fragen erfolgen. Hierbei will sich Staatssekretär

Günter Kern nach eigenem Bekunden intensiv einbringen.

 

Die SPD-Vertreter rechts und links des Rheins zeigten sich über die

Vorstellungen des Ministers erfreut. Der SPD-Vorsitzende des

Rhein-Hunsrück-Kreises, Michael Maurer, forderte: "Gemeinsam mit allen

Beteiligten müssen wir in den kommenden 5 Jahren die Mittelrheinbrücke

soweit voranbringen, dass das Projekt unumkehrbar wird." Boppards

Bürgermeister Walter Bersch begrüßte die schon lange bekannte und nun

mit dem Koalitionsvertrag erneut bestätigte Entscheidung, dass die Brücke

ein kommunales Bauwerk werde. Mit entsprechend hohem Fördersatz sei die

Brücke für die Landkreise auch finanzierbar. Mike Weiland, der

SPD-Kreisvorsitzende im Rhein-Lahn-Kreis, unterstrich: "Die örtliche SPD

wird das Projekt wie bereits in Vergangenheit unterstützen und bekleiden."

Bei einer für den Herbst geplanten SPD-Mittelrheinkonferenz werde man sich

darüber hinaus weiterer wichtiger Themen für das Tal annehmen. Neben der

Brücke sind die Sicherung des Weinbaus, der Ausbau des touristischen

Profils, die Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung oder die

Imageverbesserung und Stärkung der regionalen Identität für die SPD von

existenzieller Bedeutung für den Mittelrhein. Dazu gehört

selbstverständlich auch die Bewerbung um die BUGA 2031. Allem voran müsse

man vor Ort auch die Bekämpfung des Bahnlärms weiter tatkräftig

unterstützen, unterstrich SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Carsten

Göller auch noch einmal die aktuellen Bemühungen seiner Partei und die

der Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn

um ihren Vorsitzenden Willi Pusch. Diesen Zukunftsthemen wird man sich

künftig rheinübergreifend noch stärker als bisher annehmen und auf Ebene

der beiden Kreise noch enger verzahnt zusammenarbeiten.