Tal Total muss weiterhin autofrei bleiben!

Kommunales

In den letzten Tagen schreckte die Ankündigung der Touristikgemeinschaft „Romantischer Rhein“, das Event „Tal Total“ fortan ohne ein Sperren der Bundesstraßen auszurichten, die Bevölkerung sowie die politischen Mandatsträger der Region regelrecht auf. Dieses Großevent lässt sich wahrlich schwer ohne die Sperrung der Straßen und demzufolge einem Ausweichen der Fahrradfahrer und Skater auf die bestehenden Radwege vorstellen. Der Veranstaltung würde der Sinn sowie der Ursprungsgedanke beraubt werden – ein autofreies Mittelrheintal.

Auch eine Erweiterung des Events über die Grenze von Koblenz hinweg verspricht keinen Ausgleich, sondern vielmehr der dürftige Versuch der Kompensation. „Wenn ich mir vorstelle, dass Tausende Radfahrer auf dem verfallenen Radweg zwischen Kaub und St. Goasrhausen fahren sollen, kommt mir das Grauen. Das neue Konzept des Veranstalters ist nicht durchdacht, da die Sicherheit der Radfahrer nicht gewährleistet werden kann“, ist sich Alexander Klein, Sprecher des SPD-Gemeindeverbands Loreley, sicher.
Aufgrund der Abwehrhaltung aus breiten Kreisen der Bevölkerung hat sich der SPD-Gemeindeverband mit der Geschäftsführerin der Touristikgemeinschaft, Claudia Schwarz, getroffen, um über das neue Konzept zu diskutieren und die Beweggründe näher zu beleuchten. „Es hat sich gezeigt, dass einige Mitglieder des Romantischen Rheins aus dem Hotel- und Gastgewerbe nicht mehr mit dem bisherigen Konzept zufrieden waren und ein Freihalten der Zufahrtswege zu ihrem Gewerbe forderten“, fasst Thorsten Lachmann, Sprecher des Gemeindeverbands, zusammen. Überaus erfreulich zeigten sich die Genossinnen und Genossen von dem Vorschlag von Frau Schwarz, dass mit den Bürgermeistern des Mittelrheintals nochmals in einen Dialog getreten werden soll. Auch die Landtagsabgeordneten des AK Tourismus der SPD um deren Sprecher Fredi Winter sowie Frank Puchtler, Michael Hüttner und Ulla Brede-Hoffmann, die bei dem klärenden Gespräch dabei waren, sind sich sicher, dass ein „Runder Tisch“ mit Vertretern aus der Gastronomie wie aus der Politik die Gemüter beruhigen und zur Lösungsfindung, welche für alle Seiten tragbar ist, beitragen würde.
„Auch die Vereine müssen in die Planungen mit einbezogen werden. Durch die Gewinne, die sie bei Tal Total durch Stände erwirtschaften, gehen sie gestärkt hervor und können sich weiter für die Menschen in ihren jeweiligen Städten und Orten einsetzen“, forderte zudem Dieter Roß, Sprecher des SPD-Ortsvereins St. Goarshausen-Patersberg. Es gilt außerdem bei einer zukünftigen Gestaltung von Tal total das Rahmenprogramm zu verbessern, um das Event noch attraktiver für Einheimische und Gäste zu machen. „Um die nötigen finanziellen Mittel aufzutreiben, könnten beispielsweise ‚Solidaranhänger‘, ähnlich wie einer Zugplakette bei Fastnacht, verkauft werden“, schlug Ulla Brede-Hoffmann vor.
Den Vorschlägen nach einem „Tal total light“, autofrei aber nur auf einer Rheinseite stattfindend, wurde dagegen eine Absage erteilt. Auch nach Meinung von Claudia Schwarz sollte Tal total weiterhin beidseitig stattfinden, da einem Event auf nur einer Rheinseite seiner Attraktivität beraubt werde. „In dem Gespräch wurde deutlich, dass sich Frau Schwarz intensiv um einen Dialog zwischen den einzelnen Interessensvertretern bemüht. Die bisherige Entscheidung der Touristikgemeinschaft ‚Romantischer Rhein‘ ist noch nicht fest“, befand Alexander Klein abschließend und bedankte sich bei Frau Schwarz für das gute und konstruktive Gespräch.