BUGA-Tag soll Ersatz für Tal total werden

Kommunales

Der autofreie Erlebnistag ‚Tal total‘ ist nach dem Beschluss des Veranstalters, der Touristikgemeinschaft Tal der Loreley, dem auch viele Gemeinden im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal als Mitglied angehören, abgeschafft. „Dies war über kurz oder lang absehbar“, zeigen sich SPD-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Loreley Mike Weiland und die Vorsitzende der SPD Loreley Theresa Lambrich nüchtern, denn die Veranstaltung habe in den vergangenen Jahren aufgrund extremer Witterungseinflüsse von Unwetterereignissen und Starkregen bis hin zu Hitze von 40 Grad in diesem Sommer, vor allem aber vor dem Hintergrund fehlender konzeptioneller Weiterentwicklungsideen, mit stark schwankenden Besucherzahlen zu kämpfen gehabt. „Gerade mit Blick auf die BUGA 2029 muss es nach dem Aus von ‚Tal total‘ jedoch mit einer neuen Veranstaltung weitergehen“, fordert SPD-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Loreley Mike Weiland.

 

An der entscheidenden Abstimmung, die kürzlich in Bingen stattgefunden hat, haben nur wenige Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden, Städte und Verbandsgemeinden sowie der weiteren Mitglieder der Touristikgemeinschaft teilgenommen. Nach Kenntnis der SPD waren aus dem Bereich der Verbandsgemeinde Loreley bei dieser wichtigen Abstimmung ein Stadtbeigeordneter aus Braubach und Kamp-Bornhofens Ortsbürgermeister Frank Kalkofen anwesend. Für die ehrenamtlichen Bürgermeister, die weitestgehend berufstätig sind, war es eine wenig geeignete Uhrzeit an einem Vormittag. Hauptamtliche Bürgermeister hätten es vielleicht einrichten können. Insgesamt wurde das Votum schlussendlich von 14 Gemeinden bzw. Mitgliedern der Tourismusgemeinschaft Tal der Loreley gefasst – 11 davon waren für das Aus der Veranstaltung, lediglich drei, die Gemeinden Kamp-Bornhofen, Kestert und Brey, waren für die Fortführung der Veranstaltung, wobei der Kesterter Ortsbürgermeister Uwe Schwarz sein Votum zuvor schriftlich abgegeben hatte.

Der Ursprungsgedanke des autofreien Raderlebnistages, dass am Mittelrhein rechts und links des Rheins Radwege gebaut werden müssen und damit der Tourismus eine Weiterentwicklung erfahren sollte, habe sich aufgrund vieler zwischenzeitlich fertig gestellter Radwege überholt. Vereine und Gastronomen, die sich bislang in die Veranstaltung eingebracht haben, mussten zuletzt gegen schwindende Besucherzahlen ankämpfen und viele Veranstaltungspartner waren in den zurückliegenden Jahren mangels zeitgemäßer Weiterentwicklung des Konzepts ausgestiegen. Andere Übernachtungsbetriebe und Schifffahrtsunternehmen plädierten bereits einige Jahre für die Abschaffung, weil deren Gäste am Veranstaltungstag nur mit Einschränkungen zu ihren Häusern und Anlegestellen gelangen konnten.

„Wir müssen nun nach vorne blicken und einen ‚BUGA-TAG‘ mit neuen Inhalten und Anreizen schaffen“, plädiert Mike Weiland. Nur so könne man aus der Situation das Beste machen und das Tal, die Menschen, Unternehmen und Vereine auf das Ziel im Jahr 2029 einstimmen und über eigene Kirchtürme hinaus zusammenbringen, so Weiland weiter. „Hier muss die Gemeinschaft gefördert und mit neuen Ideen und Elan an die Sache herangegangen werden“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende. Auch die VG Loreley als Herzstück des Mittelrheintals müsse sich hier aktiver einbringen.

Neben der bisher an ‚Tal total‘ engagierten Gastronomie müssen nach Ansicht der SPD auch die bisher engagierten Vereine mitgenommen werden. Für einige war der Raderlebnistag bis zuletzt eine der finanziellen Stützen für die Vereinsarbeit. Für die Gemeinschaft in der VG Loreley ist das Ehrenamt aber zugleich unerlässlich. „Daher muss man auch bei einer Neukonzeption eines Events mit BUGA-Vorfreudecharakter an diejenigen denken, die bislang die Menschen mit ihren Angeboten beim Raderlebnistag erfreut haben“, so Mike Weiland abschließend. Ohne das Ehrenamt, die vielen tollen Ideen und die Gastronomie könne man auch die BUGA in den Gemeinden nicht stemmen.