UNESCO gibt grünes Licht für Brücke

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Die Region will die Mittelrheinbrücke – Fast 100 Menschen waren zu einem kurzfristig eingeladenen Ortstermin gekommen.

Erfreut haben Roger Lewentz, Günter Kern und Carsten Göller die positive Entscheidung der UNESCO zur Mittelrheinbrücke bei St. Goarshausen aufgenommen. Auf einem Ortstermin auf der Panzerrampe Wellmich haben die Politiker vor fast 100 Menschen die Entscheidung und die weiteren Schritte erläutert. Die UNESCO hat auf ihrer Tagung in Brasilia grünes Licht für den Bau einer Brücke am Mittelrhein gegeben. Damit können die Planungen für den Bau weitergeführt und konkretisiert werden. „Der Weg für den Bau einer Mittelrheinbrücke ist damit frei“, erklärten Ministerpräsident Kurt Beck und Verkehrsminister Hendrik Hering zuvor in Mainz.

Das Welterbekomitee teilt somit die Auffassung der Landesregierung und der Region, dass eine Rheinbrücke im Bereich Wellmich mit dem Welterbe verträglich ist und nicht das einzigartige Tal beschädigt. Eine Brücke wird auch aus Sicht des Gremiums als ökonomisch sinnvollste Variante angesehen. Nach Informationen aus Brasilien wurde außerdem der Abstimmungsprozess der Landesregierung um Minister Hendrik Hering mit der UNESCO gelobt. „Ich freue mich sehr über diese Nachricht, denn für den Rhein-Lahn-Kreis gehen Brücke und Welterbe Hand in Hand“, so Günter Kern, Landrat, nach Bekanntgabe der Entscheidung. Kern erklärte, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Welterbe-Zweckverbandes, den Anwesenden beim Ortstermin außerdem die Entwicklung und die Zusammenarbeit mit der UNESCO hin zu dieser guten Entscheidung für die Region.

In Abstimmung mit dem Welterbekomitee soll parallel zum Brückenbau ein sogenannter Masterplan für das Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal erstellt werden. Damit sollen nachhaltig und langfristig Entwicklung und Erhalt des Welterbetals entsprechend zusammengefasst und begleitet werden. Unter den anwesenden Kommunalpolitikern aller Parteien und Gruppierungen war man sich einig, dass man die Erstellung des Plans konstruktiv und mit eigenen Ideen unterstützen möchte.

Nach den guten Nachrichten aus den Reihen der UNESCO kann nun die Detailplanung der Brücke angegangen werden. Dazu gehören ein Raumordnungsverfahren und die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens, mit dem Baurecht erlangt werden soll. Ziel ist es, die Brücke innerhalb der nächsten 10 Jahre fertig zu stellen. Roger Lewentz, Staatssekretär im Innenministerium, führt dazu aus, dass in den kommenden Tagen das Innenministerium, das Verkehrsministerium, der Welterbebeauftragte Staatssekretär Walter Schumacher und der Welterbe-Zweckverband die weiteren Schritte sorgfältig erarbeiten und entsprechend umsetzen.

Mit großer Freude und Zuversicht haben die heimischen Brückenbefürworter die Entscheidung und die Ausführungen zu den weiteren Schritten von Lewentz und Kern aufgenommen. Neben zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern von beiden Seiten des Rheins waren unter den Anwesenden auch die beiden Landtagsabgeordneten David Langner und Frank Puchtler, sowie zahlreiche kommunale Mandats- und Funktionsträger der Verbandsgemeinde Loreley und ihren angehörigen Städten und Ortsgemeinden zu finden.

Die SPD-Loreley hatte mehrfach bei Ortsterminen und Veranstaltungen auf die Notwendigkeit einer Brücke im Bereich Wellmich hingewiesen. Der Erhalt der Städte und Gemeinden, die wirtschaftliche Entwicklung und der kulturelle Austausch über den Rhein hinweg werden nach Auffassung der SPD durch eine Brücke gefördert. „Wir sind sehr froh über diese Entscheidung, aber noch lange nicht am Ziel! Jetzt muss sorgfältig geplant und dann gebaut werden“, erklärte ein erfreuter Carsten Göller, Mitglied im Kreistag Rhein-Lahn, nach Bekanntgabe der Entscheidung. „Mit der Entscheidung der UNESCO haben wir ein wichtiges Etappenziel erreicht, damit können wir weiter arbeiten und die Realisierung dieses enorm wichtigen Infrastrukturprojektes in der Region fortführen“, ergänzte Roger Lewentz, Staatssekretär. Auch in den kommenden Jahren wollen die SPDler auf allen Ebenen engagiert den Bau der Mittelrheinbrücke begleiten und vorantreiben.