Hendrik Hering: Gemeinsam Brücke(n) bauen

Pressemitteilung

Gute Besucht war die Veranstaltung zur Mittelrheinbrücke in St. Goarshausen.

Die Landesregierung setzt beim der Planung einer Brücke bei St. Goarshausen auf die frühzeitige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Lahn-Kreis. Dies versprach Verkehrs- und Wirtschaftsminister Hendrik Hering während einer SPD-Veranstaltung zur geplanten Mittelrheinquerung. Der Landtagsabgeordnete David Langner hatte gemeinsam mit Kreistagsmitglied Carsten Göller Hering sowie Landrat Günter Kern und Staatssekretär Roger Lewentz eingeladen, um mit den Menschen aus der Region über den Bau zu informieren und zu diskutieren.

Langner machte zu Beginn der Veranstaltung deutlich, dass es sich bei dem Projekt um eine regionale Angelegenheit handle. Einmischungen von Auswärtigen ließ er nicht gelten. Wichtig für den Abgeordneten ist es, die Argumente für den Brückenbau immer wieder aufs Neue darzulegen, um ein breites Bündnis in der Bevölkerung zu entwickeln.
Im sehr gut besuchten Hotel Colonius begrüßte Minister Hering noch einmal die Entscheidung der Unesco, dass eine Brücke mit dem Welterbestatus vereinbar sei: „Der Mensch hat diese Kulturlandschaft geprägt und soll es auch weiterhin tun. Kultur bedeutet eben auch immer Veränderung.“ Man lege bei der Planung größten Wert darauf, dass die Brücke sich gut in das romantische Mittelrheintal integriere. Deshalb flössen 15 Millionen Euro und damit mehr als ein Drittel der Gesamtkosten in das Erscheinungsbild des Bauwerks.

Statistische Gründe für den Bau spielen bei Staatssekretär Lewentz eine große Rolle: Man könne vom Ausbau der Infrastruktur auf die Bevölkerungsentwicklung schließen. Überall dort, wo man neue Straßen und neue Brücken gebaut habe, falle der Bevölkerungsrückgang weit weniger dramatisch aus als in den Rheinorten weit weg von den Brücken in Koblenz und Mainz. Auch die Grundstückspreise oder die Zahl der Übernachtungen im Gastgewerbe seien in den Gegenden ohne Brückenverbindung unterdurchschnittlich. Gerade am Mittelrhein ist diese Entwicklung zwischen der linken und der rechten Seite sehr deutlich nachweisbar.

Doch nicht nur die Politik treibt das Projekt voran, auch die Wirtschaft unterstützt den Bau der Brücke: Richard Hover, Geschäftstellenleiter der IHK Montabaur, begrüßt die Entscheidung sehr. Nach einer Umfrage der IHK erwarten vier von fünf Unternehmen eine positive wirtschaftliche Entwicklung durch die Verbindung der beiden Rheinseiten. Jedes fünfte Unternehmen würde zusätzliche Mitarbeiter einstellen, wenn die Mobilität der Arbeiternehmer durch die Brücke zunehmen könnte.

In der anschließenden Diskussion wurde kontrovers diskutiert. Viele Befürworter meldeten sich zu Wort, Betroffene berichteten von ihren alltäglich Problemen mit dem nur schwer überwindbaren Rhein. Den Zweiflern, die eine Brücke nicht für notwenig erachten, berichtete Landrat Kern, der selbst in Weisel wohnt, von vielen Unternehmen, die über die Jahrzehnte schließen mussten oder ihren Standort verlegt haben. Der Landrat machte auch deutlich, dass ein 24 Stunden-Fährbetrieb nicht bezahlbar oder praktisch durchführbar sei: „Nachts verkehrt keine Fähre im Viertelstunden-Takt“.
Hering und Hover machten auch deutlich, dass die Stellungnahme der Unesco klar „grünes Licht“ für den Brückenbau gegeben hätte: „Alle anderen ist das Wunschdenken der Brückengegner.“

Die zahlreich erschienenen Interessierten hatten so viele Anregungen und Fragen, dass Moderstor Carsten Göller, der als Kreistagsmitglied auf kommunaler Ebene für die Brücke kämpft, immer weitere Fragen zuließ. Göller bezog zum Ende der Veranstaltung auch sehr deutlich Position für den Bau der Mittelrheinbrücke. „Diese Brücke ist das, was die rechte Rheinseite benötigt, um eine Zukunft zu haben und nicht noch mehr junge Menschen die Region verlassen“, so Göller. Minister Hering versprach, dass die Landesregierung frühzeitig und transparent über alle Schritte über das übliche Maß hinaus informieren werde und das Planungsfeststellungsverfahren genügend Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger bieten werde.
Das beste Argument für den Brückenbau lieferten einige Anwesende von der linken Rheinseite, die kurz vor 21.00 Uhr den Saal verließen: „Wir müssen jetzt leider gehen, die letzte Fähre legt gleich ab.“