Schienenlärmindex zeigt Lärmwirkung auf Bevölkerung auf

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Auf Anfrage der beiden örtlichen SPD-Kreistagsmitglieder Carsten Göller und Mike Weiland hat Infrastrukturminister Lewentz Ergebnisse einer Studie zur Wirkung des Bahnlärms auf die Bevölkerung weitergegeben. Die Studie weist wissenschaftlich fundiert nach, wie stark die Menschen in der neuen Verbandsgemeinde Braubach-Loreley unter dem Bahnlärm leiden. St. Goarshausen, Kaub, Kestert, Kamp-Bornhofen, Osterspai, Filsen und auch Braubach gelten laut Studie als mit am meisten belastet. Nach Ansicht von Göller und Weiland unterstreicht die Studie den Handlungsbedarf für kurzfristige Maßnahmen, wie ein effektives lärmabhängiges Trassenpreissystem, sowie langfristig den Bau einer Alternativtrasse.

Für die Studie wurde ermittelt, wie hoch die Belästigung durch den Bahnlärm am Tag ist und wie häufig die Menschen nachts durch den Bahnlärm aufgeweckt werden.

Die Ergebnisse der Studie im Einzelnen:

Mit 53,5 Prozent ist die Belästigung am Tag in St. Goarshausen am höchsten. In Kaub liegt der Wert bei 47,3 Prozent, in Kestert bei 44,4, Kamp-Bornhofen 44,2, Osterpai 40,1, Filsen 38,4 und Braubach liegt bei 28,7 Prozent.
Bei den Aufwachreaktionen ist Kaub trauriger Spitzenreiter mit einem wert von 12,4 im Durchschnitt. Kestert folgt mit 12,18, Kamp-Bornhofen mit 12,03, Osterpai 11,52, Filsen 11,45, Braubach 9,92 und St. Goarshausen liegt bei 9,57 Aufwachreaktionen im Schnitt.

Vergleicht man die Werte auf der gesamten Strecke von Mainz/Wiesbaden bis Koblenz, so sind gerade im Bereich der VG Braubach-Loreley die Werte am höchsten. Nur Koblenz-Stolzenfels erreicht ähnlich hohe Werte. Insgesamt ist die Lärmbeeinträchtigung auf der rechten Rheinseite höher als linksrheinisch

Der Schienenlärmindex wurde vom rheinland-pfälzischen und hessischen Umweltministerium gemeinsam beauftragt und vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit vorgestellt. Erarbeitet wurde der Index von der Fachhochschule in Trier und der ZEUS GmbH (Hagen). Die Studie orientiert sich fachlich an Lärmindices, die in der Umgebung der Flughäfen Frankfurt und Zürich erstellt wurden. Im Zeitenräumen Oktober 2010 und Juli/August 2011 wurden insgesamt 1211 Personen telefonisch befragt, um eine fundierte Datenbasis zu erhalten.