SPD am Mittelrhein diskutiert über Masterplan

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Kurt Beck (stehend) während seinen Ausführungen bei der SPD in Braubach.

Die SPD am Mittelrhein von Bingen/Rüdesheim bis Koblenz hat auf Einladung von Carsten Göller (Vorsitzender der SPD-Loreley) gemeinsam mit Kurt Beck (SPD-Landesvorsitzender) und Roger Lewentz (Parteiratsvorsitzender) in der Braubacher Barbarakirche über die Bekämpfung des Bahnlärms und die Erstellung des Masterplans für das Welterbetal diskutiert. Dabei wurden von Seiten örtliche Sozialdemokraten mit Blick auf den Masterplan einige wichtige und neue Impulse gegeben, die im Plan aufgenommen werden sollen. Der Bau einer festen Rheinquerung bei St. Goarshausen und der Bereich der alternativen Energien gehören unter anderem dazu.

Aktuell zählen der massive Bahnlärm und die Erstellung des Masterplans zu den viel diskutierten Themen im Rheintal. Dies machte auch Kurt Beck in seiner Ansprache deutlich, als er klarstellte, dass die Lärmbelastung im Tal so nicht bleiben kann. Ziel der Landesregierung ist es kurzfristig den Lärm an der Quelle zu bekämpfen, sprich neuere Waggons fahren zu lassen, und über die Trassenpreise die Rheinstrecke für laute Waggons wirtschaftlich so unattraktiv zu machen, dass sie ersetzt werden. Langfristig möchte man eine alternative Trasse mit modernem Lärmschutz, die den gesamten Güterverkehr aus dem Tal aufnehmen kann. Wie Beck erläuterte will Rheinland-Pfalz die alternative Strecke in den neuen Bundesverkehrswegeplan einbringen und gleichzeitig wird man in Sachen Bahnlärm auch Gespräche mit der Schweiz und Baden-Württemberg führen, damit die Region entlastet werden kann.
In Sachen Masterplan sollen die zahlreichen Anregungen und Ideen aus dem Welterbetal berücksichtigt werden. Dies soll in Form einer Beteiligung von Bürgern und Kommunen geschehen. Einigkeit unter den SPDlern herrschte dabei in Sachen Mittelrheinbrücke. Die SPD hält nach wie vor an der Forderung nach einer festen Rheinquerung fest und so will man die Brücke bei der Erstellung des Masterplans als wichtiges Infrastrukturprojekt einbringen. Ebenfalls möchte man das Thema der neuen Energien aufnehmen, damit auch das Welterbetal von Wind- und Solarkraft profitieren kann. Windräder sollen nicht direkt an der Hangkante stehen, aber durchaus in der zweiten Reihe ihren Platz finden, so Beck. Dazu ergänzte Göller, dass er gerade in diesem Bereich auch eine Möglichkeit sieht, die lokale Wirtschaft einzubinden und neue Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen.

Nach einführenden Worten von Carsten Göller und Kurt Beck hatten die Delegierten die Möglichkeit ihre Ansichten und Ideen in die Debatte einzubringen. Mike Weiland (Kamp-Bornhofen) und Rita Wolf (Braubach) machten in ihren Beiträgen noch einmal die Erfolge der vergangenen Jahre deutlich, zeigen aber auch Perspektiven für die Zukunft auf. Die Weiterentwicklung des Qualitätstourismus, die Rheinbrücke und Maßnahmen im Bereich Hochwasserschutz zählten dazu. Neben Beck, Lewentz und Göller wurde das Podium von David Langner (SPD-Koblenz), Günter Kern (Landrat) und Michael Maurer (SPD Rhein-Hunsrück) komplettiert. Gemeinsam diskutierte das Podium mit den Delegierten über die Chancen und Möglichkeiten des Welterbes.

Die SPD am Mittelrhein hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mit Ideen und Initiativen das UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal begleitet. Besonderes Beispiel ist die Großveranstaltung "Tal Total", die jedes Jahr tausende Menschen anzieht. Die Idee ging von Seiten der ersten SPD-Landesregierung aus. Häufig waren auch die sogenannten Mittelrheinkonferenzen die Plattform, wo die SPD ihre Visionen für das Rheintal zusammengetragen hat. Carsten Göller, der als Bürgermeister für die neue Verbandsgemeinde Braubach-Loreley kandidiert, hat von Roger Lewentz die Aufgabe übernommen die Delegiertenkonferenzen und Mitgliederversammlungen zu organisieren. Eine weitere Konferenz soll Anfang 2012 stattfinden.